Themen:  Klimawandel, Energiewende,  Netzausbau und Dürre

"Blackout" des Stromnetzes

Unter "Blackout = Schwarzfall" versteht man den Ausfall eines großen Kraftwerks oder größeren Teil des Stromnetzes. Der Ausfall der Stromversorgung in einer Straße oder eines kleinen Ortsteils ist KEIN Blackout.

Würde im gesamten Großraum Nürnberg der Strom ausfallen wäre das ein Blackout.

 Wie entsteht ein Blackout

Die Gründe dafür können vielfältig sein:
 - Überlastung des Netzes (es wird in einem Bereich mehr
     Strom verbraucht aus dort erzeugt wird und durch
    Netzverbindungen dorthin geliefert werden kann)

 - Ausfall oder Abschaltung von Stromerzeugern
   Ausfall eines Kraftwerks, massenhafte Abschaltung von
   PV- und Windkraftanlagen

- Ausfall großer Überlandleitungen oder Umspannwerken
  Leitungsbruch, Transformatorenbrand usw. es gibt viele  Fehlermöglichkeiten.

Blackout in Bayern

Warum gab es im Winter 2023 / 24 nicht den befürchteten, von einigen Gruppierungen nach dem Abschalten des letzten bayrischen Atomkraftwerks herbeigeredeten Blackout in Bayern?

A bisl Glück gehört halt auch dazu.
 - Es gab keinen N-1 Fall im Netz
   die meisten Blackouts treten auf, wenn zu einem ersten Störfall
   oder einer geplanten Abschaltung einer großen Netzverbindung
   eine zweite Störung (N-2 Fall)  dazukommt.

 - der Klimawandel selbst hat geholfen
   a)  wir hatten einen milden Winter.
         Die Netzlastspitzen treten aber immer bei sehr tiefen Temperaturen auf.

   b)  wir hatten sehr viel Wasserkraft. Regen statt Schnee, keine anhaltenden Frostperioden.
Das führte zu einer konstanten Stromerzeugung in den bayrischen Laufkraftwerken. Normalerweise war diese Leistung immer am geringsten. wenn die tiefsten Temperaturen zur größten Netzlast führte.

- der große Zubau bei den Erneuerbaren Energien hat einen großen Teil der fehlenden Atomkraft bereits kompensiert

 -  es gab im letzten Winter keine längeren Dunkelflauten! Wir hatten vor allem überdurchschnittlich viel Wind in Deutschland


"Blackstart"

Ein weiteres kritisches Thema ist es, ein Stromnetz nach einem Ausfall oder einer Abschaltung wieder in Betrieb nehmen zu können, die sogenannte „Blackstart-Fähigkeit“.
Alle bisher in Betrieb gehenden regenerativen Anlagen (PV- oder WEA) sind nicht „Blackstart“ fähig. D.h. sie brauchen eine Netzspannung mit stabiler Frequenz auf die sie aufprüfen, sich synchronisieren und dann aufschalten können.

NUR WEIL ES SELTEN VORKOMMT KANN MAN DAS THEMA NICHT IGNORIEREN!

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Blackstart Strategien:

Buttom up und Top Down.

Buttom up ist sehr aufwendig und komplex. Man braucht viele automatisierte Netztrennstellen, die natürlich ohne Netz funktionieren müssen!

Für Top-Down braucht man ein leistungsfähiges, überregionales Netz!