Themen:  Klimawandel, Energiewende,  Netzausbau und Dürre

Erneuerung der P53, Juraleitung

Die Juraleitung soll zwischen Raitersaich in Mittelfranken und Altheim in Niederbayern soll erneuert werden. Der Teil Luderheim - Altheim wurde in den 40er Jahren gebaut. Die Masten sind über 80 Jahre alt. Ein Ersatzneubau ist für mich unabdingbar. Mich wundert, dass der Bedarf so lange gedeckt werden konnte und die Masten und Fundamente noch halten..

Für Aussagen der Trassengegner wie:
„Diese Leitung in dieser Dimension ist für die Versorgungssicherheit unserer Region bzw. Bayerns nicht erforderlich. Vielmehr ist davon auszugehen, dass diese neue Juraleitung zusammen mit dem neuen 15 Hektar großen zweiten Umspannwerk in Ludersheim und der neu geplanten 380 kV Aufrüstung der "Schwandorf-Leitung P 482", dem europäischen atomar-fossilen Stromhandel dienen. In Folge des massiven Übertragungsnetzausbaus, der für die nächsten Jahre geplant ist, werden unsere Strompreise durch die darin enthaltenen Netzentgelte deutlich ansteigen",
habe ich kein Verständniss.
Sollte die Leitung mal aus beiden Richtungen, d.h. sowohl aus Raiteraich als auch aus Richtung Altheim ausfallen wird es im Nürnberger Land und im Osten Nürnbergs keinen Strom geben.

Umspannwerk Ludersheim, alt

Sieht man sich das Stromnetz im Bereich des südlichen Landkreises an ist man doch erstaunt.  Zwei 20kV Leitungen, eine führt von Happurg nach Altdorf, eine von Feucht nach Altdorf versorgen die Stadt und das weitere Umland. Aus meiner Sicht sind da bei weitem nicht ausreichend. Es fehlt an Einspeisemöglichkeiten für größere Anlagen, WEA oder PV.

Ich frage mich ob man über eine 20 kV-Ebene in Ludersheim nachdenkt. kann keine Info dazu finden.


Noch mehr Netzausbau

Der "internationale Stromhandel" ist immer dann sehr positiv zu bewerten, wenn es hilft die Engpässe im Verhältnis Last- zu Erzeugungskapazität zu überbrücken. Das ist in der Europäischen Union wohl das Mindeste. Man hilft sich gegenseitig. Und wenn wir "grünen Strom" aus Dänemark und Norwegen beziehen ist das derzeit besser als Braunkohle zu verfeuern.


Wir brauchen die Nord-Süd Verbindungen, nicht nur vor der Nordsee bis zu uns um den Windstrom aus dem Norden abzuleiten,
wir brauchen auch entsprechende Leitungskapazität um die Pumpspeicher in Österreich und der Schweiz mit nutzen zu können.
Wir brauchen auch entsprechende Leitungskapazitäten um zukünftig in den Mittelmeerstaaten große PV-Kapazitäten nutzen zu können. Sie helfen uns die Dunkelflauten zu überbrücken.
Wir brauchen auch leistungsfähige Verbindungen zu den größeren Windstandorten in Bayern. Nürnberg muss auch versorgt werden.

380kV statt 220kV

Damit die Transportverluste auch bei hoher Übertragungskapazität klein bleiben. Ja, die höhere Spannung hat auch Nachteile,  ich bewerte diese jedoch als Nachrangig. Die Vorteile einer höheren Spannung überwiegen.

Leitungsverluste

Bei 100km Leitungslänge geht man von etwa 5 Ohm Leitungswiderstand aus.
Transportiert man über eine 220kV Leitung 1GW fließen rund 1500A auf einem Strang.
Dadurch entsteht eine Verlustleistung von P=I²R = 11.25MW pro Leiter.
Bei einer 380kV Leitung sind das 877A und nur 3,8MW pro Leiter.
d.h. der Leitungsausbau würde auch sehr viel Energie sparen.
Das Thema Bindstrom lass ich weg, es ist schon so kompliziert genug.